Peter Hofbauer’s private Homepage
Selbstbauprojekte
eigene Entwicklungen
Stromsenke 360W / 16A / 500V (2/2)
Daten, Messwerte
Messung der Schaltzeiten.
Messaufbau: Betriebsart “Strom Regelung”, Poti I1 auf 4A, Poti I2 auf 0,2A, externen Funktionsgenerator zum Umschalten von I1 auf
i2. Als Prüfling ein Labornetzteil mit zusätzlichen 10mF-Elko damit seine Strombegrenzung das Ergebnis nicht verfälschen kann.
Die blaue Kurve zeigt die Spannung vom
Funktionsgenerator
Die gelbe Kurve zeigt den Strom durch den
Prüfling, Signal kommt vom Strommonitor
Unten:
Der selbe Messaufbau. Messung des Stromes mit einen externen Shunt, bestehend aus 6 Metall-Rs parallel geschaltet um eine möglichst
geringe Induktivität zu erreichen. Bei so niederohmigen Widerständen spielt eine geringe Induktivität schon eine sehr störende Rolle. Eine
Leitung vom 1mm Länge hat bereits eine Induktivität von 1nH.
Die blaue Kurve kommt vom externen Shunt, die gelbe vom Strommonitor.
Messung der Reaktionszeiten der Strombegrenzung mit den analogen Rechner.
Messaufbau:
Labornetzgerät #1 auf 10V eingestellt, über eine Diode zur Entkopplung angeschlossen
Labornetzgerät #2 auf 50V eingestellt, mit Elko gepuffert, wird von Hand mit einen Taster dazugeschaltet.
Der Spannungssprung von 10V auf 50V (gelbe Kurve) löst den Trigger am Oszilloskop aus.
Blaue Kurve: gemessen an einen externen Shunt. Strom geht von
2A auf die Hälfte zurück. Die Spitze entsteht durch die Kapazitäten
in Tateinheit mit der Induktivität der Leitungen und des Shunt.
Blau Kurve: Spannung am Widerstand 0R15 in der Emitterleitung.
Blaue Kurve: Spannung am Gate. Man erkennt die schnelle Reaktion der Strombegrenzung durch den analogen Rechner.
Statische Messungen
Fehler durch die Offsetspannung der TL074 zeigen sich wenn man die Potis auf Minimum stellt:
Leistungschalter auf
Strom
45W/2A
0,04mA
90W/4A
0,04mA
135W/6A
30,3mA
180W/8A
11mA
225W/10A
11mA
270W/12A
41mA
315W/14A
41mA
360W/16A
41mA
Abweichungen von eingestellten Sollstrom zum Istwert sind wegen der rein analogen Regelung und wegen der 8 unabhängigen Endstufen
unvermeidbar. Die Strom-Messung erfolgt an den 8 Emitterwiderständen, die eine Toleranz von 5% haben.
Leistungschalter auf
Soll-Einstellung
Messwert
Istwert (mit Tischmultimeter)
45W/2A
2,04A
2,05A
1,96A
90W/4A
4,09A
3,94A
3,81A
135W/6A
6,13A
6,15A
6,00A
180W/8A
8,18A
7,90A
8,10A
225W/10A
10,23A
10,07A
10,02A
270W/12A
10,00A
9,85A
10,02A
315W/14A
10,00A
9,85A
9,89A
360W/16A
10,00A
9,92A
9,87A
Temperatur des Kühlkörpers mit einer Belastung von 360W:
stabil nach 12 Minuten bei offenen Gehäuse: 57°C
dto, bei geschlossenen Gehäuse: 62°C
Software-Zeiten:
alle Messungen fertig = 6,68ms
Programm-Durchlauf = 320us
LCD-Sender = 158us
Der mechanische Aufbau
Platine ISK9050
Die Halbleiter sind auf ein 10mm dickes Alublech mit
einer dünnen Glimmerscheibe isoliert montiert.
Plastikteil zur Führung der Emitterleitungen zum
zentralen Erdpunkt.
4 Lüfter 12V/160mA auf ein 2mm- Alublech
unter dem 10mm-Alublech sind 4 CPU-Kühler montiert.
Die Seitenbleche zur Führung des Luftstromes sind mit
Konstruktionskleber (RK-1300) auf die 10mm-Aluplatte
geklebt.
10mm dickes Alublech
Der komplette Kühlblock ist mit den Halbleitern nach
oben aufs Chassisblech über M4 und M3-
Abstandsbolzen geschraubt.
Der Wärmewiderstand des Kühlblocks beträgt mit
12V/160mA-Lüfter: (62-21)/360 = 0,114K/W
Der Kühlblock ist die alles entscheidene Baugruppe. Hier müssen die 360 Watt an die Raumluft übertragen werden.
Das noch leere Gehäuse. Die schwarzen Seitenteile sind aus
POM. Zwischen den Seitenteilen sind an den 4 Enden Alustangen
mit einen Profil von 8x8mm geschraubt. Diese Alustangen sind
vorne auf die Frontplatte geklebt. An der unteren ist das Chassis
geschraubt. Am oberen der Deckel.
Hinten ist die Rückwand für den Kühlblock zwecks Luftabgang
offen.
Die Löcher auf dem Chassis sind für die Zuluft zum Kühlblock
nötig. Darum wird das Gehäuse um 15mm mit Füße angehoben.
Die Platinen sind für die CPUPlatine und der AnalogPlatine vom
Lieferanten gefertigt. Die restlichen habe ich mit der Voronoi-Methode
auf meiner Fräse angefertigt. Das ist auch nur für grobe Strukturen
empfehlenswert.
AnalogPlatine
CPUplatine
Zentraler Erdpunkt
Leistungswahl-
Schalter
Tastensatz
Netzteil
Strommonitor
Sonstiges
Für dieses Projekt habe ich nur einen einzigen Halbleiter dazu kaufen müssen: den AD633. Alle sonstigen Halbleiter waren in meinen alten
Bestand. Insgesamt bin ich mit der Funktion der Stromsenke sehr zufrieden. Die Kombination VMOS plus Zeilenendtransistor arbeitet sehr
gutmütig, es tritt kein HF-Schwingen auf.
Ob allerdings der vorgesehene Überlastschutz in allen Situationen ausreicht? Was passiert, wenn der Prüfling ruckartig auf 500V ansteigt
bei voll aufgedrehten Sollwert, z.B. 16A, kann ich wegen fehlender HV-Netzteile nicht testen.
Die Abweichung des Stromes im unteren Bereich kann zu Problemen bei hoher Spannung führen. Bei einer Spannung von 511V (Sollwert
Maximum) darf der Strom nur bis 360/511 = 700mA betragen. Ob dann die Abweichung von 41mA eine Rolle spielt? Vermutlich noch nicht,
aber vorsichtshalber habe ich mir dickere Zeilendtransistoren vom Typ BUH1215 beschafft. Die kommen aber erst zum Einsatz wenn ein
entsprechender Fehler auftritt. Kann erst passieren wenn ich mal ein HV-Netzteil für Röhren teste.
Etwas beunruhigend ist noch ein Effekt, der beim plötzlichen Spannungssprung auftritt. Dann entsteht ein kurzer Stromimpuls durch den
VMOS. Damit wird der BU kurz aufgesteuert. Dieser Effekt ist auch in der Simulation erkennbar. Die Ursache ist die Kapazität von ca. 100pF
zwischen Drain und Source des VMOS.
Download
Die ZIP-Datei enthält:
ISG9050.zip = alle mit KiCAD entworfenen Platinen mit Layouts
Firmware9050.zip = die Assembler-Software, Hex und alle Quellen
ISG9050.stp = 3D-Zeichnung als STEP-Datei
isg9050komplett.zip
Update
Im Laufe der Zeit hat sich ein Konstruktionsfehler in der Hardware gezeigt. Die Ströme wurde richtig angezeigt, waren aber viel zu niedrig.
Die Ursache: Übergangswiderstände an den Steckverbindern X1 bis X8 von der Endstufe. Weil diese mit den Strom-Shunts in Reihe
liegen, war der Strom zu klein.
Abhilfe: alle 8 Leitungen erneuern und auf den zentralen GND-Punkt ohne Stecker direkt auflöten.