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Stahlradio (8/10), Abschlußbericht

Messungen am fertigen Stahl-Radio

Obwohl meine Elektronikbude im Keller ist, sind die HF-Störungen sehr hoch. Sehr genaue Messungen sind deshalb erschwert. Der Meßsender wurde mit einer Antennen-Nachbildung ans Stahl-Radio angeschlossen. Damit ist auch der Vorkreis abgeglichen worden. Gemessen wird mit 30% AM 1kHz. Der Bandbreitenschalter steht auf "4,1kHz".

Messungen der Empfindlichkeit

Zuerst wird ohne Träger am Antenneneingang die NF-Ausgangsspannung mit Poti "HF-Verstärkung" auf einen Rauschpegel von 100mV eingestellt. Dann wurde der Meßsender eingeschaltet und dessen Pegel so eingestellt daß am NF-Ausgang 300mV stehen. Die dann vom Meßsender gelieferte HF-Spannung wird als Meßwert angenommen. Die Antennen-Nachbildung dämpft das Signal in unbekannter aber vermutlich geringer Höhe. Der Pegel am Empfänger ist also etwas geringer. Ausreichend genau ergibt diese Messung einen Meßwert für einen Rausch/Signal-Abstand von 10dB. Das ist die untere Verständlichkeitsgrenze für Sprechfunk. Die ermittelten Meßwerte sind in der Tabelle eingetragen.

Messung der Spiegelfrequenz-Dämfung

Meßaufbau wie oben. Zuerst wird der Nutzsender mit einen Pegel von 10uV am Meßsender eingestellt. Der HF-Steller am Stahl-Radio wird auf 300mV am AM-NF-Ausgang eingestellt. Dann wird am Meßsender die Spiegelfrequenz eingestellt. Die liegt für den Doppelsuper um 5,092MHz über der Empfangsfrequenz und für den Einfachsuper um 908kHz. Der Pegel am Meßsender wird soweit erhöht bis ebenfalls 300mV am AM-NF-Ausgang sind. Der Abstand beider Pegel ist die Spiegelfrequenzdämpfung.

Messung des ZF-Empfanges

Jeder Doppel- oder Einfachsuper ist ebefalls ein Geradeausempfänger für seine ZF. Diese ZF muß der Vorkreis auf einen unschädlichen Wert dämpfen. Der Meßaufbau wie oben. Ermittelt wurde der Abstand zur Nutzempfindlichkeit.
Die oberste Zeile enthält die Messfreqenz bzw am Stahlradio eingestellte Empfangsfrequenz. Die zweite Zeile enthält die Spiegelfrequenz-Dämpfung Die dritte Zeile enthält die Dämpfung des 454kHz-ZF-Empfanges Die Vierte Zeile enthält die Dämpfung des 2,546MHz-ZF-Empfanges Die fünfte Zeile enthält die Stellung des Pegelstellers (Dämpfung, also negative dBs) am Meßsender bei der Empfindlichkeitsmessung. Die EMK des Meßsenders beträgt 1V Die sechste und unterste Zeile enthält die festgestellte Empfindlichkeit in uV.

Messung der Bandbreite

Zuerst wird auf Bandmitte abgestimmt mit einen Meßsender-Pegel von 30uV. Dann wird dessen Pegel um 6, 20 und 40dB erhöht und die Frequenz nach beiden Seiten soweit verändert bis der gleiche Ausgangspegel wie bei 10uV erreicht ist. Die Differenz beider Frequenzen gilt als Bandbreite.

Manöverkritik

Ich habe mein Stahlradio mit einen Empfänger der 5000-DM-Klasse verglichen. Typ: NRD505 von JRC. Die selben Messungen zur Empfindlichkeit wie beim Stahl-Radio habe ich zur Kontrolle beim NRD-505 vorgenommen. Das Ergebnis in der selben Reihenfolge wie in der obigen Tabelle: 12     4     5     5     3.5     35     8     3.5    uV Teilweise war das Stahradio sogar besser als dieser moderne Halbleiter-Empfänger. Im Vergleich beim Empfang der Sender ist kein wirklicher Unterschied feststellbar. Beim Empfang von SSB zum Beispiel sind beide subjektiv empfunden identisch. Allerdings war der NRD-505 einfacher zu bedienen. Nur die Frequenzeinstellung wirkt beim Stahl-Radio besser. Wegen der Kurbel und der Druck/Zug-Umschaltung geht es schneller. Mein Stahl-Radio ist leider nicht sehr frequenzstabil. Nach einer Laufzeit von 1 Stunde verstimmt sich das Gerät in der darauf folgenden Stunde um 1kHz. Beim Empfang von Sendern mit Träger spielt das keine Rolle, meine AFC funktioniert perfekt. Aber nicht in den beiden Bereichen unter 3,5MHz. Wegen der nur einmaligen Frequenzumsetzung ist die Richtung gegenüber den Doppelsuper-Bereichen umgekehrt. Deshalb zieht die AFC den Sender in die falsche Richtung. Hier fehlt eine Polaritätsumschaltung. Das ist aber belanglos weil in diesen Bereichen die Frequenzstabilität ausreicht. Update: inzwischen ist eine digitale AFC eingebaut worden. Jetzt ist mein Stahl-Radio quarzgenau!! Sehr gut ist die FM-Diskriminatoranzeige als Abstimmanzeige. Wesentlich genauer als mit dem S-Meter. Die Unterteilung in 5 mechanisch und elektrisch komplette Baugruppen hat sich sehr bewährt. Ebenso der Trommelwähler. Beim nächsten Mal würde ich von Anfang an einen Trommelwähler einplanen, allerdings mit wesentlich größeren Durchmesser. Damit eine Verwendung von größeren Spulen mit besserer Güte möglich wird. Die mechanische Anordnung von Skalenantrieb und Bereichsumschalter im Winkel von 90° war nicht ideal. Ebenso war die Verwendung eines alten gebrauchten Gehäuses ein Fehler. Das werde ich beim nächsten mal komplett selber bauen.

Danke!!

Mein Dank gilt im besonderen meinem Freund Konrad Most, der mir unter anderem die beiden hochwertigen Drehkos geschenkt hat. Außerdem konnte ich mir immer einen Rat holen und Messgeräte ausleihen. Konrad hat mehr Erfahrungen mit Kurzwelle wie ich. Er ist Funkamateur und hat lange als Funker zur See gearbeitet.
Impressum Letzte Änderung: 12. April 2016 Copyright: frei! Home vorige Seite nächste Seite Seite 8 Seite 8